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Leben retten per Drohne: Staatsministerin Kerstin Schreyer besucht die Studenteninitiative HORYZN der TU München

18.01.2022
Das HORYZN-Team mit Frau Staatsministerin Schreyer, MdL und Hr. Prof. Dr. Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation an der TU München ©Lukas Stöckle/HORZYN
Das HORYZN-Team mit Frau Staatsministerin Schreyer, MdL und Hr. Prof. Dr. Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation an der TU München ©Lukas Stöckle/HORZYN

In Deutschland erleiden jährlich 75.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Im Durchschnitt beträgt das Rettungsintervall in Bayern bis zum Eintreffen des Notarztes neun Minuten. Da aber schon drei Minuten nach einem Herzstillstand die ersten Gehirnzellen beginnen abzusterben, liegt die Überlebenschance, wenn die Reanimation erst nach neun Minuten eingeleitet wird, nur bei 11 %.

Diesem Problem hat sich die Studenteninitiative HORYZN mit der „Mission Pulse“ angenommen. „Wir wissen: Wenn das Rettungsintervall auf 4 Minuten verkürzt wird, verdreifachen sich die Überlebenschancen,“ so der Projektleiter Balazs Nagy „das Team der „Mission Pulse“ arbeitet daran, das Rettungsintervall durch den Einsatz von Drohnen entsprechend zu verkürzen.“ Von diesem Projekt hat sich die Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr Kerstin Schreyer, MdL, nun persönlich in Garching ein Bild gemacht.

HORYZN ist eine studentische Initiative, welche vor zwei Jahren gegründet wurde. Aktuell haben sich 70 Studentinnen und Studenten aus 30 Ländern zusammengetan um Ihrem Ziel, an der Luft- und Raumfahrt von morgen zu forschen, gemeinsam nachzugehen. „Unser großer Vorteil ist die Interdisziplinarität,“ so Nagy „oftmals hinterfragen fachfremde Kommilitonen die Dinge ganz anders, wodurch wir viel Bereiche neu denken und zu anderen Lösungsansätzen kommen.“

Nagy: „Unser Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass gerade im ländlichen Raum Rettungswägen es oftmals schwer haben bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand schnell zum Patienten zu kommen. Drohnen haben den Vorteil, dass die Luftlinie kürzer ist, Stau für sie kein Problem ist und dass sie sich deutlich schneller bewegen können als Rettungswägen. Diese Vorteile haben uns davon überzeugt, dass Drohnen ein möglicher Weg wären, um das Rettungsintervall wirksam zu verkürzen.“    

In der Praxis würde das so aussehen: Im Moment der Einsatzmeldung alarmiert die Leitstelle sowohl den Rettungswagen als auch die Drohne, welche sich dann beide umgehend auf den Weg machen. Die HORYZN-Drohne erreicht dann, dank Ihrer maximalen Fluggeschwindigkeit von 125 km/h, den Einsatzort, der nicht weiter als sechs Kilometer entfernt ist, innerhalb von vier Minuten – ausgestattet mit einem Defibrillator. Diesen Defibrillator lässt die Drohne, im Schwebflug, mit Hilfe einer Seilwinde zu Boden. Dort wird der Defibrillator von einem Laien-Ersthelfer vor Ort entgegengenommen, der mit den Reanimationsmaßnahmen beginnt, bis der Rettungswagen fünf Minuten später eintrifft und übernimmt. 

Bis es soweit ist und die Theorie wirklich Praxis wird dauert es aber noch ein bisschen: Für 2022 hat sich das HORYZN-Team vorgenommen eine Zertifizierung durch das Luftfahrt-Bundesamt zu erhalten. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, dass die „Mission Pulse“ im Rahmen eines Pilotprojekts im Freistaat Bayern getestet werden könnte.

Die Landtagsabgeordnete und Ministerin Kerstin Schreyer zeigte sich begeistert: „Die „Mission Pulse“ der Studenteninitiative HORYZN gefällt mir hervorragend. Herz-Kreislaufstillstände sind die Haupttodesursache in Deutschland und ich bin sehr davon angetan, dass sich eine Gruppe aus Studierenden aus der ganzen Welt vorgenommen hat, das zu ändern. Ich werde das Team von HORYZN im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen, damit die HORYZN-Drohnen hoffentlich bald die ersten realen Einsätze in Bayern fliegen und Patientinnen und Patienten von dieser technischen Innovation „Made in Bavaria“ profitieren können.“

Stimmkreisbüro Kerstin Schreyer

Parkstraße 19
82008 Unterhaching
Telefon : 089/66557816
Telefax : 089/66557818