Auf Betreiben der Stimmkreisabgeordneten Kerstin Schreyer, MdL, fand kürzlich im Bayerischen Landtag ein Gespräch zwischen der Landtagsabgeordneten, Vertretern des Bayerischen Verkehrsministeriums und der Bürgermeisterkandidatin der CSU Pullach, Christine Eisenmann, statt. Der Fokus des Dialogs lag auf der Situation der S7.
Seit Dezember 2024 fahren die Linien S5 und S7 getrennt. Hierdurch sollte die Pünktlichkeitsquote erhöht werden, was zunächst erfolgreich war. Aufgrund einer Schwellenproblematik gelingt dies aktuell jedoch nicht mehr. Sobald die schadhaften Schwellen ausgewechselt sind, geht das Verkehrsministerium davon aus, dass die Pünktlichkeitswerte des ersten Halbjahres auch wieder erreicht werden. Ein weiterer Vorteil der aktuellen Linienführung: Während der Bauphase der 2. Stammstrecke bzw. der Sanierung der bestehenden Stammstrecke wird es auch in Zukunft immer wieder Stammstreckensperrungen geben. Die Fahrgäste der S7 haben dann weiterhin die Möglichkeit, direkt bis zum Münchner Hauptbahnhof zu gelangen.
Ebenfalls thematisiert wurde das Thema Barrierefreiheit. Auf der S7 werden aktuell Fahrzeuge mit einer Fahrzeugeinstiegshöhe von 76 cm eingesetzt, Pullach hat jedoch eine Bahnsteighöhe von 96cm, weshalb die Barrierefreiheit am Bahnhof Pullach aktuell nicht gegeben ist. Waggons mit einer Fahrzeugeinstiegshöhe von 96 cm sind aktuell nicht verfügbar. Mobilitätseingeschränkten Fahrgästen wird deshalb geraten immer an der ersten Tür des Zuges beim Lokführer einsteigen. Dieser kann eine Rampe für den barrierefreien Einstieg auslegen. Das Verkehrsministerium wird bei der S-Bahn München und Behindertenverbänden über die Bayerische Eisenbahngesellschaft darauf hinwirken, dass hier eine noch bessere Information erfolgt.
Ein weiteres leidiges Thema, welches Christine Eisenmann ins Feld führte, sind die Probleme beim Umstieg an der Donnersberger Brücke. Es gibt immer wieder den Fall, dass Fahrgäste, die mit einer anderen S-Bahn stadtauswärts fahren und an der Donnersberger Brücke in die S7 umsteigen wollen, die S7 knapp verpassen. Das StMB sicherte im Gespräch zu, die S-Bahn München aufzufordern darauf hinzuwirken, dass Lokführer zukünftig noch einige Sekunden mit dem Türschließvorgang warten, bis alle Fahrgäste des Stammstreckenzuges in die S7 gewechselt sind, wenn das betrieblich möglich ist.
Des Weiteren sprach die Pullacher Gemeinderätin Eisenmann die Langsamfahrten aus unerfindlichem Grund an. Hier konnte das Verkehrsministerium keine eindeutige Antwort liefern, vermutet werden Signalstörungen, die zur Folge haben, dass S-Bahnen auf den Befehl für die Langsamfahrt gewartet haben. Das Verkehrsministerium sicherte zu, auch diesen Punkt mit der DB zu diskutieren.
Abschließend kam auch noch der Themenkomplex Bahnsteigverlängerung Pullach zur Sprache. Das Verkehrsministerium berichtete, dass die DB erste Ergebnisse vorgelegt hat, die jedoch aufgrund verschiedener offener Fragestellungen noch vertieft betrachtet werden müssen. Angeführt wurden unter anderem Auswirkungen auf Stellwerke, Bauzeit, Barrierefreiheit und die Sicherstellung der Bedienung der Chemiefirmen in Geretsried. Das Verkehrsministerium geht davon aus, dass die Machbarkeitsstudie im Frühjahr 2026 vorliegen wird.
Die Stimmkreisabgeordnete Kerstin Schreyer: „Aus Pullach, aber auch aus den anderen Anrainerkommunen der S7, erreichen mich zahlreiche Rückmeldungen, dass die Situation aktuell nicht befriedigend ist. Das Problem benennen allein hilft aber nicht, es braucht Lösungen. Insofern fand ich die Gesprächsbereitschaft des Verkehrsministeriums sehr begrüßenswert. Wir haben die Probleme an die richtige Stelle adressiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Genau so stelle ich mir ein Miteinander von Politik und Verwaltung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger vor.“
Christine Eisenmann: „Die Themen der Bahn sind so komplex, dass man sie sicher nicht sofort beheben kann. Zugausfälle und die fehlende Barrierefreiheit müssen dennoch schnellstmöglich angegangen werden. Darüber bestand Einigkeit. Spätestens wenn im Frühjahr die Machbarkeitsstudie vorliegt, werden wir wieder das Gespräch miteinander suchen.“