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Artikel in der Staatszeitung von Kerstin Schreyer-Stäblein zum Thema "Kindesmissbrauch und Pädophilie: Sind mehr Anlaufstellen und Hilfen für Täter und Opfer nötig?"

10.03.2014

Nachdem in letzter Zeit die Berichterstattung über die Missbrauchsfälle, welche in den vergangenen Jahren ans Tageslicht gekommen sind, deutlich zurückgegangen ist, hat die Causa „des SPD-Politikers Edathy“ wieder deutlich gemacht, dass dieses Thema weiterhin gesellschaftliche Relevanz haben muss. Das Ziel einer verantwortungsbewussten Politik sollte sein, neben dem Schaffen rechtlicher Grundlagen zur Verfolgung der Straftäter auch die Einrichtung von Präventions- und Therapiemöglichkeiten sowie Hilfen für Täter und Opfer zu ermöglichen.


Am sinnvollsten ist es, einen potenziellen Täter daran zu hindern, seine Fantasien umzusetzen. Dass dies oftmals nicht ohne entsprechende Unterstützung gelingen kann, liegt auf der Hand. Eine pädophile Veranlagung allein macht noch niemanden zum Verbrecher, wer sich behandeln lassen will und Hilfe sucht muss auch Anlaufstellen vorfinden, bei denen man über entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen verfügt. Hilfesuchende dürfen zudem nicht von vornherein die Angst haben, als Straftäter abgestempelt zu werden. Behandlungen sollten daher freiwillig, kostenlos und anonym angeboten werden und darauf abzielen, mit seiner Veranlagung umgehen zu lernen. Bei Betroffenen, die sich in einem frühen Stadium ihrer sexuellen Neigung bewusst werden und sich zu einer Therapie entschließen, ist die Gefahr von Übergriffen auf Kinder und Jugendliche wesentlich geringer. Ein gutes Beispiel für ein Präventionsprojekt ist das bundesweite Netzwerk „Kein Täter werden“, das inzwischen an der Universität Regensburg auch einen bayerischen Standort unterhält. 

 Wer Kinder missbraucht, muss in aller Härte und konsequent nach unserem Recht bestraft werden. Aber die Folgen für die Opfer, deren intimster Bereich verletzt wurde, werden dadurch leider nicht beseitigt. In Deutschland gibt es etwa 250.000 Männer mit pädophilen Anlagen und ca. 50.000 Missbrauchsfälle im Jahr. Es ist deshalb unser aller Aufgabe, Maßnahmen und Lösungen zu finden, damit sich diese große Zahl an Übergriffen in Zukunft sehr deutlich reduziert!


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