„Der deutschen Bevölkerung vorzuschreiben,  auch sie müsse sich ebenso wie die Flüchtlinge in diesem Land  integrieren, ist völlig abstrus. Diese Denkweise kann nicht die Linie  dieser Bundesregierung sein. Ich fordere die Beauftragte für Migration,  Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz, auf, Ihr so  genanntes Eckpunktepapier zurückzuziehen.“ Das sage Thomas Kreuzer, der  Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Das   Eckpunktepapier der Ministerin ist auf dem Server der Bundesregierung  abrufbar und firmiert dort unter dem Label „Die Bundesregierung“.
„Es kann nur eine Integration in unsere  deutsche Gesellschaft mit unseren hier gelebten europäischen Werten  geben. Das müssen wir gegenüber allen zu uns kommenden Menschen sehr  deutlich machen, sonst scheitern wir. Wohin sollen sich denn die  deutschen Bürger nach Auffassung der SPD-Politikerin hin integrieren?“,  fragte Kreuzer. Kein anderes Land dieser Erde käme auf die Idee, dass  sich die Bevölkerung permanent den neuen Einwanderern anpassen müsse.  Mehr denn je sei es aktuell notwendig, „klare Leitplanken zu definieren:  Grundlage dafür sind das Grundgesetz, unsere christlich-jüdisch  geprägte Kultur, der Humanismus und unsere europäischen Werte.“
Nebulös bis bedrohlich werde es, wenn die  Politikerin im Namen der Bundesregierung davon spreche, dass die  notwendige Integration für unsere Gesellschaft „auch anstrengend,  mitunter schmerzhaft“ sein werde.
Das Papier habe aber zahlreiche weitere  Schwächen. „Während angesichts der dramatisch anwachsenden  Flüchtlingszahlen immer deutlicher wird, dass wir nicht jedem  Bürgerkriegsflüchtling der nach Deutschland will ein Aufenthaltsrecht  zusichern können, will die SPD-Politikerin den Anspruch noch weiter  ausdehnen. Sie spricht fahrlässig davon, dass wir künftig schon denen  ein Aufenthaltsrecht einräumen, denen Bürgerkriegsgefahren ‚drohen‘.“
Und Kreuzer weiter: „In ihrem Papier will die  SPD-Politikerin den Ländern vorschreiben, was sie in der Schulpolitik  zu machen hätten. Wenn Sie offiziell für die Bundesregierung spricht,  sollten ihr aber die Zuständigkeiten im Föderalismus bekannt sein.“
Das Papier fordere die flächendeckende  Einführung der Gesundheitskarte und stehe damit im Widerspruch zu den  Beschlüssen der Koalition.
„Ein solches Papier, das den Beschlüssen der  Koalition widerspricht, kann nicht als Position der Bundesregierung  veröffentlicht werden. Ich fordere die Staatsministerin auf, das Papier  schnellstens zurückzuziehen. Und dann brauchen wir dringen eine  öffentliche Debatte darüber, wie Integration besser gelingen kann, als  in dieser realitätsfernen Sammlung beschrieben.“